Im 19. Jahrhundert entstanden in den beiden seeseitig gegenüberliegenden Zürcher Quartieren Enge und Riesbach prachtvolle Privatgärten. So liess sich auch der deutsche Seidenhändler Otto Wesendonck 1857 ein Herrschaftshaus in einer zuvor als Rebland genutzten Parkanlage mit exotischen Bäumen errichten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Rieterpark dann für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Villa Wesendonck, eine weitere spätklassizistische Villa und ein moderner unterirdischer Bau beherbergen heute das Museum Rietberg mit einer Sammlung aussereuropäischer Kunst und vielbeachteten Sonderausstellungen.

Dort, wo vielleicht einmal ein Kongresszentrum gebaut wird, im einst brachliegenden Gerold-Areal neben dem Freitag-Tower bei der Hardbrücke, hat als Zwischennutzung für ein paar Jahre dieser modulare Stadtsommer-garten eröffnet. Das Projekt ist so konzipiert, dass es nach Ablauf dieser begrenzten Zeit mit Sack und Pack, Garten wie Restaurant umziehen kann. Herzstück und Blickfang des urbanen Nutzgartens, in dem Kräuter, Gemüse und Früchte angebaut werden, ist die Schiffscontainer-Terrasse mit angrenzender Gartenwirtschaft. „Frau Gerold“ ist dabei eine fiktive Figur, die als Gärtnerin, Köchin und Gastgeberin die Verantwortung für diesen coolen Ort der Begegnung trägt.

Man muss nicht auf einen anderen Kontinent fliegen, um in den Tropen zu landen. Ein Besuch in der Stadt-gärtnerei Zürich tut es ebenfalls. In deren Palmen- und Tropenhäusern wandelt man auch im tiefen Winter im Hemd unter Palmen und Papayabäumen. Auch Orchideen, Farne, Kaffeesträucher, Bananen, Ingwer, Passionsblumen oder die Ylang-Ylang-Blüten, welche dem Parfum Chanel N°5 seinen unverwechselbaren Duft verleihen, gedeihen hier. In einem Teich mit Wasserfall schwimmen Schildkröten und japanische Koi-Fische, aus dem Pflanzendickicht ertönt das Gezwitscher frei lebender exotischer Vögel.

Die Geschichte um die Entstehung der kolonialistischen Villa mutet exotisch an. Ein Zürcher Kaufmann kam Ende des 19. Jahrhunderts durch eine Tabakplantage auf Sumatra zu enormem Reichtum. Wieder daheim, erwarb er das Hanggrundstück im Riesbach-Quartier und liess sich ein Traumhaus mit Traumpark errichten. Patumbah bedeutet auf Malaiisch „ersehntes Land“. Nach jahrzehntelangem Hin und Her ist das Anwesen renoviert und seit 2013 frei zugänglich – die Villa beherbergt heute das Schweizer Heimatschutzzentrum, im Park kann man unverändert in eine bessere Welt eintauchen.

Der Botanische Garten Zürich, auf hügeligem Gelände am oberen Rand des Seefeldquartiers gelegen, gibt dem abgewetzten Sprachklischee der „grünen Stadtoase“ seine Frische zurück – hier ist der Begriff eine absolut treffende Beschreibung. Entsprechend kommen die Besucher nicht nur aus Freude an Blumen oder aus botanischem Interesse, sondern auch zur Erholung vom alltäglichen Wahnsinn – nur wenige Schritte vom urbanen Trubel entfernt. Dank dem abwechslungsreichen Gelände mit verschlungenen Wegen, den vielen Grünflächen in der Nachbarschaft sowie der geschickten räumlichen Gestaltung wirkt der Garten grösser, als er tatsächlich ist. Im Mittelpunkt der Anlage stehen die drei kuppelförmigen Tropenhäuser. Davor lädt eine grosse Wiese rund um einen Seerosenteich zum Verweilen ein.

Die sieben grossen Gewächshäuser am Mythenquai gaukeln uns selbst an grauen Wintertagen Sommer vor: Von meterhohen Kandelaberkakteen über Agaven und Aloen bis zu lebenden Steinen und winzigen Hauswurzarten reicht die Welt der Sukkulenten – den Pflanzen aus trockenen Gebieten, die Wasser speichern. Der Sammlungsbestand mit rund 50 Prozent aller bekannten sukkulenten Pflanzenarten (darunter zahlreiche vom Aussterben bedrohte) gehört zu den bedeutendsten überhaupt. Die Zürcher Sammlung wirkt als Ort des grünen Wissens – regelmässige Führungen begeistern auch botanische Greenhorns.

Der Masoala-Regenwald im Zürcher Zoo ist ein Dauerbrenner – diese riesige Ökosystemhalle mit verschlungenen Wegen und Pfaden, Bächen und Wasserfall, in der die Zusammenhänge zwischen der tropischen Tier- und Pflanzenwelt im Regenwald Madagaskars erlebbar gemacht werden. Das neue Highlight des Zoos ist seit dem Frühjahr 2014 jedoch der Kaeng Krachan Elefantenpark, der besonders auch an Regentagen den Besuch lohnt, weil im Innenbereich die Dickhäuter dank eines speziellen Unterwassereinblicks beim Schwimmen und Tauchen beobachtet werden können.