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Schier endlos ziehen sich die Loipen durch die verschneiten Täler des Oberengadins. Die Hauptstrecke beginnt am Malojapass, führt durch Sils, über vier zugefrorene Seen, lässt St. Moritz links liegen, macht einen Abstecher nach Pontresina und geht bei Zuoz durchs Ziel. Die vielgleisige Hauptloipe ist naturgemäss flach. Wer mehr gefordert sein will, schlägt sich in die Seitentäler – das Rosegtal bei Pontresina und das Fextal ob Sils, wo es tüchtig bergauf und wieder bergab geht und man richtig ins Schwitzen kommen kann. Auch Maloja hat seine Langlaufspezialitäten, wie etwa den hübschen Schlenker von La Palza und den steilen Ausflug zum Cavlocasee.
Von den über 600 Seen im Ferienkanton Graubünden sind nur eine Handvoll für Wassersportler freigegeben. Optimale Bedingungen für Windsurfer, Segler und Kite-Surfer – mit teilweise rasanten Winden in unvergleichlicher Naturkulisse – bietet der Silvaplanersee. Die Anlaufstation für Windsurfer, sei es für die Miete einer Surfausrüstung, für Kurse oder für den Austausch mit Gleichgesinnten, ist der Veranstalter Windsurfing Silvaplana. Dieser verfügt über zwei Ausgangspunkte am Silvaplanersee: Einen in Silvaplana, der optimale Voraussetzungen für Fortgeschrittene bietet, und den anderen in Sils, der sich bestens für Einsteiger und Familien eignet. Es stehen diverse Kurse für jedes Niveau zur Wahl.
Windsurfing Silvaplana
Stradun Chantunel 4
7513 Silvaplana
Telefon 081 828 93 64
Unerschrockene Wintergäste stürzen sich in einem Viererbob den ziemlich steilen, 1722 Meter langen Eiskanal von St. Moritz nach Celerina hinunter. Der Schlitten wird von einem erfahrenen Bobpiloten gesteuert und von einem Bremser begleitet. Auf den Positionen 2 und 3 fahren die Taxigäste mit (Tenue: Winterkleidung und Fingerhandschuhe; Sturzhelm wird zur Verfügung gestellt). Insgesamt muss der Gast für den Adrenalinkick auf der weltweit einzigen Natureis-Bobbahn rund anderthalb Stunden Zeit einplanen, obwohl die Fahrt an sich bei einer maximalen Geschwindigkeit von 135 Stundenkilometern nur etwa 75 Sekunden dauert. Die Gästebobbahrten werden von Weihnachten bis Anfang März täglich gegen 11 Uhr durchgeführt und kosten 269 Franken pro Person.
Olympia Bob Run St. Moritz-Celerina
Plazza Gunter Sachs
Via Maitra 54
7500 St. Moritz
Telefon 081 830 02 00
Die Bergsteigerschule Pontresina ermöglicht allen, die über Trittsicherheit und eine gewisse Kondition verfügen, die Bündner Gletscherwelt um den 4049 Meter hohen Piz Bernina an Ort und Stelle zu erleben. Ausgerüstet mit Wanderschuhen, langer Hose, warmer Jacke, Handschuhen und Stöcken, fährt man zunächst mit der Luftseilbahn zur Diavolezza-Bergstation. Von dort aus führt die hochalpine Wanderung in einer kleinen Gruppe in rund fünf Stunden über Moränen und Gletscher hinunter nach Morteratsch. Die Tour wird im Hochsommer täglich angeboten, im Juni, September und Oktober viermal wöchentlich. Kosten: 60 Franken pro Person (Kinder von 8 bis 16 Jahren 40 Franken).
Wer nicht glaubt, wie viel Adrenalin an einem Klettersteig fliessen kann, geht einfach mal den mittelschweren La Resgia Steig bei Pontresina hoch. Und blickt ein paar Meter zurück. Da oben fühlt sich die Wand ganz anders an! Der abwechslungsreiche, rund zweistündige Parcours führt über die Südwestwand über eine leicht überhängende Leiter, einen Drei-Seilsteg sowie ein Spinnennetz zum Punkt 2198 m, wo man nach 273 Metern Höhendifferenz auf den Wanderweg trifft, der zurück nach Pontresina führt. Alternative: Nochmals 15 Minuten zur Bergstation Alp Languard (mit gutem Bergrestaurant) hinaufsteigen, von wo man bequem mit dem Sessellift ins Tal fahren kann. Die Bergsteigerschule Pontresina bietet Kurse für sportliche Einsteiger an.
Die Engadiner Bergwelt bietet beinahe unerschöpfliche Wandermöglichkeiten, die zu entdecken sich lohnt. Alpinisten bekommen glänzende Augen bei dem Gedanken an Oberengadiner Traumrouten wie Piz Palü und Biancograt. Genusswanderer entscheiden sich für einen der Höhenwege. Der Komfortabelste ist der fast eben verlaufende, rund sieben Kilometer lange Panoramaweg von der Bergstation Muottas Muragl (2450 m ü. M.) zur Alp Languard. Allein die Anreise mit der roten Standseilbahn ab Punt Muragl bei Pontresina ist eine Schau. Bei der Alp Languard (mit Bergrestaurant) kann man entweder den Sessellift hinunter nach Pontresina nehmen oder die Strecke durch den Wald hinunterwandern.
Der Boom der legendären Schlittelbahn Preda-Bergün im nahen Albulatal hat die Oberengadiner angespornt, neben ihrem Bob- und Skeletonrun selbst eine Schlittelbahn der Superlative zu erstellen. Entstanden ist die „Schlittelbahn mit der schönsten Aussicht der Welt“. Die abwechslungsreiche, 4,2 Kilometer lange Fahrt vom Ausflugsberg Muottas Muragl hinunter nach Punt Muragl bei Pontresina überwindet in 20 Kurven und rasanten Geraden 700 Höhenmeter. Schlitten können bei der Talstation Muottas Muragl gemietet werden. Wer vom sensationellen Panorama nicht genug kriegen kann: Das „Romantik Hotel Muottas Muragl“ gleich neben der Bergstation lädt zum Bleiben ein.
Der im Dezember 2009 eröffnete Badetempel mitten im historischen Dorfkern von Samedan besteht aus drei übereinander liegenden Bädern, weshalb man im Ort von „vertikaler Erholung“ spricht. Der Gast durchwandert wie in einem mystischen Berglabyrinth eine Welt mit verschiedenen Bade- und Dampfräumen. Höhepunkt des rund zweistündigen Baderitual-Rundgangs ist das Aussen-Dachbad direkt unter dem Kirchturm mit Blick in die Bergwelt. An Wochenenden bei schlechtem Wetter ist dem Wellness-Connaisseur jedoch von einem Besuch abzuraten: Dann herrscht hier Massenandrang.
Aqua-Spa-Resort
Mineralbad & Spa Samedan
San Bastiaun 3
7503 Samedan
Telefon 081 851 19 19
Tageseintritt CHF 36.–
Der familientaugliche Panorama-Weitwanderweg führt auf 60 Kilometern quer durchs Unterengadin, und das meist 500 Meter oder höher über dem Talboden. Die Etappen: Zernez, Susch, Lavin, Guarda, Alp Suot, Ardez, Alp Laret, Prui, Motta Naluns, Jonvrai, Sent, Val Sinestra, Vnà, Tschlin – stets an den nördlichen, sonnigen Hängen, die hübschen Dörfer in herrlicher Terrassenlage aufgereiht und immer mit Postauto- oder Zugverbindung für einzelne Tagestouren (z.B. Ardez, Alp Tasna, Alp Valmala, Alp Laret, Prui, Scuol in 5 bis 6 Stunden). Der Tourismusverein Engadin bietet drei- und siebentägige „Wandern ohne Gepäck“-Pauschalen mit entsprechenden Übernachtungen in Dreisterne-Hotels entlang der Route an.
Das Schlitteln hat sich zum Trendsport gemausert – weil es all das nicht hat, was zum Skifahren oft dazugehört: keine Schlangen an den Liften, keine teuren Skipässe, kein Bedarf für dauernd neue Ausrüstungen. Dazu lebt der Schlittler relativ ungefährdet, anders als der von Pistenbolzern drangsalierte Skifahrer. Unterengadiner Rodelfreunde besteigen in Ftan ob Scuol die Sesselbahn, fahren nach Prui hinauf, setzen die Kufen in den Schnee und gleiten die 3,3 täglich präparierten Kilometer zu Tal – oder eben gegen die Schneewand in der erstbesten Kurve, je nachdem. Das Panorama ist in jedem Fall postkartentauglich. Schlitten können bei der Berg- oder Talstation der Sesselbahn Ftan-Prui gemietet werden.
Das Gesundheits- und Erlebnisbad ist die grösste touristische Attraktion des Unterengadins und verfügt neben einer grossen Saunalandschaft über sechs Innen- und Aussenbecken mit verschiedenen Temperaturen und Mineralgehalten. Aussergewöhnlich wird es für jene, die sich den exquisiteren Teil gönnen, das Römisch-Irische Bad. Maximal vier Personen sind für das dreistündige Ritual auf Anmeldung im 15-Minuten-Takt zugelassen. Beim Parcours durch sechzehn verschiedene Warmluftzonen, Bäder und Massagen werden Körper, Geist und Seele so richtig auf Touren gebracht (Kosten: 53 Franken pro Person, Zugang für Besucher ab 16 Jahren).
Bogn Engiadina
Via dals Bogns 323
7550 Scuol
Telefon 081 861 26 00
Einzeleintritt CHF 26.50
An reizvollen Wandermöglichkeiten ist im Val Müstair kein Mangel. Sehr zu empfehlen ist der Höhenweg von der Ofenpasshöhe nach Müstair: Von der Haltestelle des Postautos beim Hotel „Süsom Giv.“ biegt man sofort in nordöstlicher Richtung von der Strasse ab und wandert auf dem Fussweg ohne Höhenverlust dem Hang des Munt da la Bescha entlang über Plaun da l’Aua zur Alp da Munt. Der Weg führt weiter über den kleinen Bergsee und den Arvenwald von Juata zur Alp Champatsch. Über Lü, Urschai, Alp Sot, Craistas und Pütschai erreicht man schliesslich nach rund fünfeinhalbstündiger Wanderzeit das Dorf Müstair.
Müstair, das Dorf an der Grenze zum italienischen Südtirol, ist dank dem romanischen Kloster St. Johann zu Weltruhm (und jährlich 100‘000 Besuchern) gelangt. Das romanische Bauwerk wurde von der Unesco in die Liste der bedeutendsten Kulturdenkmäler der Menschheit aufgenommen. Noch heute beherrscht die benediktinische Regel „ora et labora“, „bete und arbeite“, das Leben der Nonnen in der Klosteranlage, was bei einem Besuch entsprechende Rücksichtnahme erfordert. Die „Frauen aus einem anderen Jahrhundert“ beherbergen in ihrem Gästehaus auch Menschen, die sich aus der Hektik des Alltags zurückziehen und Tage der Einkehr gönnen möchten.